Schmerzen erkennen beim eigenen Hund ist für viele Tierhalter nicht immer ganz einfach.
Man darf sich das auch nicht so vorstellen, dass ein Hund von seiner Mimik oder seinem Charakter her Schmerzen zeigt, es ist anders als bei uns Menschen.
Wir hören oft in der Praxis:
Mein Hund ist ein Simulant! Nein ist er nicht. Hunde simulieren nicht, sie sind Meister im verstecken, denn wenn sie Schwäche zeigen, sind sie angreifbar. Bestes Beispiel sind hierbei gehandicapte Hunde. Sie zeigen keine Schwäche, den wer Schwäche zeigt hat verloren z.B. in einem Rudel.
Jeder Hund nimmt seine Schmerzen anders wahr, manchmal sind die Schmerzen intensiver und manchmal abgeschwächter, dass hängt auch damit zusammen, wie die Hunde an bestimmten Tagen drauf sind, auch Wetter bedingt.
Bei den Schmerzen unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Schmerzen.
Chronische Schmerzen sind schwieriger zu erkennen, oft merken die Halter erst im Anamnesegespräch das dieser jetzige Zustand schon viel früher eingesetzt hat, da nämlich als erstes eine Verhaltensauffälligkeit aufgefallen ist.
Bei akuten Schmerzen sieht man oft:
– die Hunde hecheln mehr
– sie winseln oder jaulen auf bei Verletzung
– sie zittern am ganzen Körper
– verletzte Gliedmaßen werden geschont, sie lahmen und wollen sich nicht mehr bewegen
Akute Schmerzen sollte man nie ignorieren, denn aus akut kann ganz schnell chronisch werden.
Chronische Schmerzen entstehen zum einen aus akuten Schmerzen. Man spricht von chronischen Schmerzen wenn sie länger als 3-4 Monate anhalten. Chronische Schmerzen können aber auch langsam schleichend entstehen ohne das man als Halter etwas merkt.
Oftmals hat man dieses Bild z.B. bei Wirbelsäulenerkrankungen, neurologischen Problemen oder auch bei Krebserkrankungen.
Chronische Schmerzen beeinträchtigen auch bei unseren Hunden die Lebensqualität.
Wie erkenne ich nun aber Schmerzen bei meinem Hund?
– vermehrtes Ruhe- und Schlafbedürfnis
– schnelle Ermüdung, nicht mehr so belastungsfähig
– teils steifer Gang
– Lahmheit
– bestimmte Bewegungen werden nicht mehr ausgeführt
– Pfoten schleifen, abgewetzte Krallen
– unkoordiniertes laufen
– springt nicht mehr ins Auto, geht keine Treppen mehr
– kommt schwer hoch am morgen oder nach längeren Ruhepausen
– knabbert oder schleckt vermehrt an Gelenken
– ist teils berührungsempfindlich
– hat stellenweise erwärmte Körperpartien
– Muskulatur baut ab und zeigt Verspannungen
– glanzloses Fell, der Geruch kann sich verändern
– das Sozialverhalten kann sich ändern, meidet Kontakt zu Artgenossen
– zeigt aggressives Verhalten oder wirkt unsicher
Wenn Du jetzt mehrere Beispiele bejahen kannst, empfehle ich Dir den Besuch beim Tierarzt und/oder beim Tierphysiotherapeut.
Mittels tierphysiotherapeutischen Therapien, können ganz gezielt Schmerzen gelindert werden und Dein Hund hat wieder mehr Lebensqualität und Lebensfreude.